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Metamorphose - die Kunst des Lebens


„Was die Raupe das Ende der Welt nennt,

das nennt der Rest der Welt Schmetterling.“

- Laotse

Das große Ganze im Blick zu behalten, fällt den meisten von uns derzeit schwer. Dass es schon immer Kapitel in unserem Leben gegeben hat, ja dass unser Leben aus unendlichen Kapitel besteht, daran möchte ich dich an dieser Stelle erinnern. Wenn es wackelig wird, wenn wir nicht wirklich wissen, was als nächstes passiert, so ist das schon immer die Zeit für Transformationen unseres Bewusstseins gewesen. Und ich hoffe, dass wir genau auf diesem Weg dorthin sind.


Als Raupe, die in der Vergangenheit nur konsumiert hat, um höher, schneller, weiter zu wachsen, mit einem Überfluss von Allem, ziehen wir uns nun also isoliert in unseren Kokon zurück. In diesem Kokon müssen wir uns mehrmals häuten und auflösen. Müssen durch ungemütliche Zeiten, um zum Schmetterling, also einer neuen Version von uns selbst, zu werden.


Es ist die Zeit gekommen, um zu pausieren. Jeder einzelne von uns sollte inne halten, sollte die richtigen Fragen stellen und wahrhaftig der Angst begegnen, die in der Welt verstreut wird. Denn Angst ist die wahre Pandemie, der wir gegenüber treten müssen, denn es ist auch sie, die uns krank macht.

Angst erzeugt Neurotransmitter in unserem Gehirn, welche uns in einen Zustand von innerer Unruhe, Angespanntheit und Hilflosigkeit versetzen. Diese Reaktionen sorgen dafür, dass unser Immunsystem angreifbar wird. Angst kann uns schließlich krank machen.


Aber wovor haben wir überhaupt Angst? Ja, da ist dieser Corona Virus, so wird es uns sehr eindrücklich gesagt. Aber haben wir nicht schon immer gegen Viren ankämpfen müssen? Machen wir das erst seit 2 Wochen? Ja, Menschen sterben. Aber Menschen sterben jeder Zeit. Die wahre Angst, der wir jetzt mehr als sonst begegnen müssen, ist die Angst vor dem Tod.


T O D


Schon alleine das Wort zu lesen, bereitet den meisten von uns - zumindest in der westlichen Welt - Gänsehaut. Wir versuchen ihn so lange, und mit allen Mitteln, zu verdrängen, bis es nicht mehr geht. Es ist ein Tabu-Thema. Man erwähnt ihn nicht, schon gar nicht vor älteren Leuten. Diese werden in unserer Kultur nur selten auf das Sterben vorbereitet. Niemand hat ihnen während des Lebens gesagt, was sie danach erwartet. Und schon gar nicht den Weg beschrieben, der zu gehen ist.


Der Mensch, so scheint es mir, besessen von Kontrolle, findet schließlich im Tod seinen größten Feind. Wir haben es bis heute nicht geschafft, unsterblich zu werden, aber immerhin unseren letzten Tag bis auf’s Äußerste hinausgezögert. An dieser Stelle möchte ich ein Zitat von Mark Twain mit dir teilen:


„Die Angst vor dem Tod folgt aus der Angst vor dem Leben. Ein Mann, der vollständig lebt, ist jederzeit bereit zu sterben“


Wenn nun die meisten von uns warten, bis sie Mitte 60 sind, um mit ihrem wahren Leben zu beginnen, so kann man es der Menschheit gar nicht vorwerfen, Angst vor dem Tod zu haben.


Was ich für mich beobachte, ist, dass wir mittlerweile in einer Gesellschaft leben, die den Wert eines Menschenleben an dem erreichten Alter festmacht. Ja, unsere Lebenserwartung hat sich erhöht. Aber gesund alt werden die wenigsten. Sollte das nicht aber unsere Erwartung an das eigene Leben sein? GESUND alt zu werden? Statt nur alt zu werden? Hast du dir einmal diese Frage selber gestellt?


WIE möchtest du alt werden, statt wie alt möchtest du werden?


Schauen wir doch dazu mal auf den Begriff Gesundheit. Was steckt dahinter?

Was bedeutet Gesundheit für dich?


Den meisten von uns wird hoffentlich schnell klar, dass zu einem gesunden Leben eben mehr zählt, als nur die körperliche Unversehrtheit Auch das psycho-emotionale und soziale Wohlbefinden sind ein Teil von Ganzheitlicher Gesundheit. Der Begriff ist meines Erachtens hoch komplex, kein statischer Zustand und sollte daher auch immer von jedem einzelnen auf allen Ebenen hinterfragt werden. Von uns als Individuen, aber auch von unserer Gesellschaft und ihrem Gesundheitssystem.


Ich fasse hier mein ganz persönliches Verständnis über holistische Gesundheit zusammen. Für mich gibt es 5 Hauptsäulen:

1. NAHRUNG:

Mutter Natur liefert uns alles, was wir zum Leben brauchen. Je ursprünglicher & frischer deine Nahrungsmittel sind, desto mehr beliefern sie dich mit den Nährstoffen, die du brauchst.


2. BEWEGUNG:

Auch Bewegung sollte bewusst, maß- und vor allem sinnvoll passieren. Früher musste man sich über Bewegungsmangel keine Sorgen machen, da wir auf dem Feld gearbeitet haben, 5km oder mehr zu Arbeit gelaufen sind, es keine Fahrstühle gab, etc. Heute müssen wir uns oft für Bewegung eine separate Zeiteinheit schaffen. Mein Ansatz wäre hier - zurück zum Ursprung: wie kann ich natürliche Bewegung wieder in meinem Alltag integrieren?

3. UMFELD:

Wie am Anfang beschrieben, Situationen in denen wir uns unwohl und unsicher fühlen, erzeugen ein möglicherweise unbewusstes Gefühl von Angst und Angespanntheit. Unser Sympathikus, also der Teil unseres Nervensystems, der auf Flucht oder Kampf programmiert ist, wird erregt. Alles was dich umgibt, also dein soziales wie räumliches Umfeld, haben daher einen großen Einfluss auf deine ganzheitliche Gesundheit.

4. NATURVERBUNDENHEIT:

Wir sollten uns regelmäßig daran erinnern, wo wir herkommen. Wir sind Teil des großen Ganzen und sollten unsere Wurzeln nicht vergessen, und im tiefen Vertrauen auf Mutter Erde blicken, die so viel länger schon hier ist, als wir. Sie ist unser größter Lehrer. Höre ihr zu.


5. KREATIVITÄT:

Wir Menschen sind dazu „designed“ etwas zu erschaffen. Diese großartigen Ideen und Visionen unserer Gedanken- & Gefühlswelt wollen nach außen und sollten eine Ausdrucksform bekommen (z.B. Meditation, Kunst, Gesang, Handwerk,…). Bieten wir dafür keinen Raum an, kann das Fließen unserer Lebensenergie behindert werden.


Die Übergänge dieser Säulen sind fließend, und ich bin fest davon überzeugt, dass bei Krankheit oft Defizite in mehreren Bereichen gleichzeitig vorzufinden sind.


 

Und jetzt kommen wir wieder zurück zu der Frage -

„Wie möchtest du sterben?“

Glaubt man Mark Twain - so erübrigt sich die Frage, wenn du deinen Fokus einzig und allein auf das „Wie möchtest du leben?“ richtest.


Um das zu ergründen, lade ich dich an dieser Stelle einmal dazu ein, nach innen zu gehen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, schließe gerne die Augen und stell dir diese 5 „Wie“-Fragen in Bezug auf die 5 Säulen von oben.


1. Wie sieht natürliche Ernährung für mich aus?

2. Wie fühlt sich sinnige Bewegung für mich an?

3. Wie erlebe ich mich selbst im Kontakt mit anderen?

4. Wie begegne ich der Natur?

5. Wie bringe ich mein authentisches Selbst in dieser Welt zum Ausdruck?


Vielleicht nimmst du dir kurz Zeit, um deine Antworten aufzuschreiben. Achte bei deinen Antworten besonders auf deine körperlichen Reaktionen. Oft ist unser Körper viel weiser als unser Verstand und zeigt uns schnell, was sich intuitiv gut und richtig anfühlt. Und dann schau einmal für dich, ob du jetzt gerade dein Leben so lebst, wie du es leben möchtest. In welchen Bereichen kannst du etwas verändern, wo brauchst du eventuell Hilfe?


Zuletzt möchte ich dich nochmal daran erinnern, dass Gesundheit nicht als fester Zustand zu definieren ist, sondern ein aktiver Prozess, der ständig in Bewegung ist und von dir gelebt und gestalten werden muss!

Wenn wir uns daran erinnern, dass wir die Selbstermächtigung haben, jeden Tag aufs Neue zu entschieden WIE wir leben möchten, dann hat vielleicht Mark Twain Recht, und wir sind damit bestens vorbereitet in Frieden irgendwann zu gehen.


Teile mir gerne deine Gedanken, Erfahrungen oder Ängste zu den Themen mit.


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